Ehrennadel  mit dem Symbol des ParitätischenAm 23. Mai 2012 hat der Paritätische Wohlfahrtsverband Dr. Julius Deutsch die Paritätische Ehrennadel in Gold verliehen - für sein über Jahrzehnte andauerndes ehrenamtliches Engagement im Verein kommhelp e.V., indem er die Computertechnologie für Menschen mit Handicap nutzbar macht und ihnen so einen Zugewinn an Lebensqualität ermöglicht.

Der Impuls für gute Taten kommt manchmal unerwartet. Dr. Julius Deutsch, Chemiker und auch mathematisch fit, traf 1989 Jahren einen 18jährigen spastisch schwerstbehinderten jungen Mann.
Dieser verständigte sich damals mit Hilfe von mehreren Tafeln, auf denen Bliss-Zeichen in Tabellen angeordnet waren.. Mit einer gewissen Anzahl von Kopfbewegungen führte er sein Gegenüber an die richtige Stelle der Tabelle. Julius Deutsch fand diese Verständigung sehr aufwändig. Er experimentierte zu dieser Zeit schon mit der Computertechnologie und fand eine Möglichkeit, die Technik so zu gestalten, dass der geistig unterforderte junge Mann den Computer zur Verständigung nutzen konnte. Julius Deutsch vermittelte ihm so die Chance, Lesen und Schreiben zu lernen. Dieses Erlebnis wurde zum Gründungsgedanken für den Verein Kommhelp im Jahr 1989.

Seit 23 Jahren ist Julius Deutsch entschiedener Kämpfer für den Zugewinn an Lebensqualität durch den kreativen Umgang mit der Computer-Technologie. Sein Ziel: die Technik muss sich dem individuellen Bedarf des Menschen anpassen und sie sollte erschwinglich sein. Barrierefreie Kommunikation darf kein Privileg begüterter Menschen sein.

BundesverdienstkreuzFür sein jahrelanges und beispielhaftes Engagement bei der Unterstützung von Menschen mit Behinderung wurde Dr. Julius Deutsch am Montag, den 12. Oktober 2009, mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland geehrt.

Berlins Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales Heidi Knake-Werner überreichte die hohe Auszeichnung im Auftrag des Bundespräsidenten.Julius Deutsch entwickelt seit Jahren ehrenamtlich Softwarelösungen und Hardwareverbesserungen, mit denen sich auch Menschen mit Schwerstbehinderungen mittels Computer besser mitteilen können. Er gehört zu den Mitbegründern des Vereins Kommhelp e.V., der sich bürgerschaftlich bei der Förderung kommunikativer Möglichkeiten Behinderter engagiert.Bundesverdienstkreuz Bild

Menschen, die durch Krankheit oder Unfall in ihren Kommunikationsmöglichkeiten erheblich eingeschränkt sind, können mit technischen Kommunikationshilfen viel an Lebensqualität zurückgewinnen. Diese Erkenntnis motiviert den Geehrten seit vielen Jahren, Lösungen zu finden, mit denen körperlich behinderte Menschen ein selbstbestimmtes Leben innerhalb und auch außerhalb ihrer gewohnten Umgebung führen können.

Mit Hilfsmitteln für die barrierefreie Kommunikation werden Fähigkeiten, Talente und das Selbstbewusstsein der Betroffenen gefördert und deren soziale und berufliche Integration ermöglicht. Gemeinsam mit den zu Unterstützenden erarbeitet Julius Deutsch schrittweise Perspektiven für den Zuwachs an Kommunikationsmöglichkeiten und Handlungskompetenz. Er und weitere Vereinsmitglieder trainieren zudem mit den Menschen mit Behinderung, deren Angehörigen sowie Menschen aus dem sozialen Umfeld intensiv den Gebrauch der Kommunikationshilfen.

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Julius Deutsch, Mitgründer des gemeinnützigen Vereins kommhelp e.V. erhielt 2008 den mit 5000 Euro dotierten taz-Panter-Preis, mit dem die Panter-Stiftung der tageszeitung "HeldInnen des Alltags" auszeichnet.

Deutsch und kommhelp entwickeln Software, mit denen Schwerstehinderte besser kommunizieren können.

Zusammen mit kommhelp hat Deutsch Softwarelösungen, aber auch Hardwareverbesserungen entwickelt, dank derer sich auch Schwerstbehinderte mittels Computer besser mitteilen können. Deutsch will das Preisgeld in weitere Entwicklungen stecken, der Verein profitiert obendrein über die gestiegene Aufmerksamkeit für seine Projekte.