- Hilfsmittel sollen die aktuell vorhandenen motorischen und intellektuellen Fähigkeiten des Nutzers fördern und gleichzeitig herausfordern.
- Die Anschaffung eines Hilfsmittels soll an den Bedürfnissen des Nutzers ausgerichtet sein, nicht an den Wünschen und Vorstellungen des sozialen Umfelds.
- Die medizinische Prognose für den Krankheitsverlauf (progredient oder transient) muss berücksichtigt werden.
- Will und/oder kann das soziale Umfeld den Nutzer bei dem Hilfsmittels jederzeit und effektiv unterstützen?
Anforderungen an technische Hilfsmittel
Grundsätzlich soll ein Hilfsmittel immer so augelegt sein, dass möglichst viele der motorischen und intellektuellen Möglichkeiten des Nutzers gefordert und gefördert werden. Dann kann ein Hilfsmittel sogar einen zusätzlichen therapeutischen Effekt haben.
Technische Kommunikationshilfen müssen nicht nur den individuellen Fähigkeiten eines behinderten Menschen zum Zeitpunkt der Anschaffung gerecht werden. Bei der Entscheidung für eine Kommunikationshilfe muss auch unbedingt die medizinische Prognose für den weiteren Krankheitsverlauf berücksichtigt werden.
Bei progredienten Erkrankungen muss bedacht werden, welche Fähigkeiten zukünftig möglicherweise nicht mehr zur Verfügung stehen. Das Hilfsmittel sollte so gestaltet sein, dass die Software möglichst unverändert weiter genutzt und nur die Eingabemöglichkeiten an die veränderte Situation angepasst werden müssen.
Transiente Erkrankungen erfordern ein Hilfsmittelkonzept, das Patienten in jeder Phase ihrer Rehabilitation optimal fordert und ihre Eigeninitiative dadurch fördert, dass durch entsprechende Anpassung des Hilfsmittels schrittweise neue Räume für eine eigenständige Kommunikation und Teilhabe eröffnet werden können.
Rolle des sozialen Umfelds
Dieses Prinzip kann nur durch eine enge Kooperation zwischen dem Patienten, seinen therapeutischen Betreuern, seinem sozialen Umfeld und dem Hilfsmittelversorger von Anfang an und über einen langen Zeitraum erreicht werden. kommhelp unterstützt dies durch eine gründliche Evaluation der Situation und Wünsche des Patienten, seines persönlichen und therapeutischen Umfelds und der prognostizierten Entwicklung seiner Erkrankung. Wir begleiten Menschen über viele Jahre hinweg bei der Nutzung der Hilfsmittel und nehmen gegebenenfalls notwendige Änderungen und Anpassungen einvernehmlich vor.
So wie jeder andere Computer-Benutzer brauchen Menschen, die den Computer als Kommunikationshilfe verwenden, ausreichend Unterstützung bei der Einarbeitung und beim alltäglichen Gebrauch.
Die besondere Situation behinderter Nutzer erfordert deutlich mehr als nur eine kurze allgemeine Einweisung in den Gebrauch der Hard- und Software, ein Handbuch oder eine Online-Hilfe zum Nachschlagen. Ein behinderter Mensch, der einen Computer als Kommunikationshilfe einsetzt, braucht ein hohes Maß an Sicherheit, dass das Gerät zu jedem Zeitpunkt so funktioniert, wie er es erwartet. Wenn Fragen oder Probleme- welcher Art auch immer - auftreten, muss er die Gewissheit haben, dass eine schnelle Lösung möglich ist.
Dabei kann die Person des Computer-Paten eine tragende Rolle spielen.
Bei unserem Angebot zu Schulung und Training wird das soziale Umfeld eines Nutzers voll mit einbezogen. Die direkten Kommunikationspartner im familiären und pflegerischen Umfeld müssen wenigstens das Funktionsprinzip des Hilfsmittels soweit verstehen, dass sie bei kleineren Problemen entweder selbst Abhilfe schaffen oder qualifiziert Unterstützung holen zu können.